Ehrenbürgerin Johanna Steiner – geborene Höttinger
Frau Johanna Steiner wurde am 22.5.1902 in Raiding geboren.
Ihre Eltern betrieben dort eine Gemischtwarenhandlung. Nach dem Besuch der Volksschule in Raiding, in der sie durch besonderen Fleiß und Ordnungsliebe auffiel, riet ihr die Schulleitung den Lehrerberuf anzustreben. Die Eltern stimmten diesem Vorschlag gerne zu und entschieden, dass sie die Lehrerbildungsanstalt in Steinamanger absolvieren sollte. Im Jahre 1914 begann sie dort ihr Studium und schloss dieses mit der Lehramtsprüfung, mit Auszeichnung, im Jahr 1921 ab
Johanna Steiner wurde eine Lehrerinnenstelle auf “Probe” in Sieggraben angeboten. Als in Sieggraben ihr Kommen angekündigt wurde und sie zu Fuß unterwegs von Kalkgruben nach Sieggraben war, gingen ihr die Schulkinder entgegen um sie voll Freude “einzuholen”. Rückblickend kann man sagen, dass sie diesen Empfang wie kaum jemand anderer verdient hatte. Ihren Dienst begann sie in der alten Volksschule vis-a-vis der Kirche und zog im Jahre 1929 in die neue Volksschule, wo sie mit einigen Unterbrechungen bis 1948 wirkte.
Im Jahre 1931 heiratete sie ihren Lehrerkollegen Paul Steiner. In den Jahren 1937 – 1938, wurde sie auf Grund des Familiendoppelverdienergesetzes vom Schuldienst suspendiert. Nach Ausbruch des Krieges, als die Lehrer einrücken mussten, wurde sie wieder in Dienst gestellt und Leiterin der Volksschule.
In den darauffolgenden Jahren wurde ihr Gatte Paul Steiner zum Volkschuldirektor berufen. Sie war in dieser Zeit oft als Aushilfslehrerin besonders im Deutschunterricht tätig. Ihr Wirken in unserer Gemeinde war durch ihr korrektes und gewinnendes Handeln für alle, die mit ihr zu tun hatten, erfreulich und ließ den Wunsch aufkommen, ihr die Ehrenbürgerschaft zu verleihen.
Frau Steiner verstarb am 9.7.1980 im 79. Lebensjahr.